Die 6. Runde brachte uns mit Hungen-Lich einen der Aufstiegsfavoriten (zumindest in Bestbesetzung). Leider fehlte uns Holger, so dass Andreas für diesen Kampf zusagte.

Klaus-Jürgens koordinierte die zu erledigenden Aufgaben wie Materialversorgung, Aufbau und Kaffeekochen in einer unnachahmlichen Art und Weise, sodass fast alle auch pünktlich  anwesend waren. Arnd verspätete sich um 5 Minuten –wahrscheinlich rekordverdächtig pünktlich-  Omri und Julia kamen leider erst um 14:00 Uhr, was definitiv nicht in Ordnung ist.

Ein echtes Kuriosum ereignete sich zum Startschuss. Mit der Anwesenheit aller  Jungs von BVK vor 14:00 Uhr und dem folgerichtigem Start des Parallelkampfes BVK gegen Erfurter SK II erteilten Jochen und Co. unseren Gegnern eine Lektion in Sachen PÜNKTLICHKEIT!. Zu diesem Zeitpunkt waren von Hungen gerade mal drei Mann zugegen, was für uns die nette Konsequenz hatte, mit einem Zeitpolster von letztlich 35 Minuten in den Kampf einsteigen zu können. Gerd`s Kommentar, nachdem er die Wartezeit auf seine Kollegen mit etwa 5 Zigaretten überbrückt hatte war, dass es schon ungewöhnlich sei, dass die unzuverlässigsten von Hungen am pünktlichsten sind.

Der Kampf begann für uns also um 14:35 Uhr
Ein kleiner Überblick der Partien:

Klaus-Jürgen hatte gegen IM Florian Grafl nach zwischenzeitlichem Bauerngewinn, Bauernrückgabe und Bauernopfer, einen Bauern weniger, allerdings gute Remischancen in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel. Letzten Endes ein verdientes Remis. 0,5-0,5
Julian setzte eine schöne Kombination mit Figurengewinn gegen den starken Frank Roeberg an. 1,5:0,5
Arnd hatte inzwischen die Qualität gewonnen, allerdings hat sein Gegner dafür starkes Figurenspiel und ihm gegenüber sitzt FM Gerd Euler – einer der stärksten Fitschler die ich kenne. Anfangs noch etwas indisponiert,  steigerte er sein Spiel so erfolgreich, dass er Arnd in ein Turm und Läufer Endspiel brachte und dabei sogar noch einen Bauern mehr hatte. Zu schlecht waren die Figuren von Arnd postiert, so dass er in der 5ten Stunde aufgeben musste. 1,5:1,5
Bei mir war die Sache weniger klar, da mein Gegner eine Figur für 3 Bauern geopfert hatte und meine Spielanlage in gegnerischer Zeitnot nicht wirklich sauber war. Benjamin Rücker fand in Zeitnot nicht die genauste Zugfolge, welche in eine für ihn  bessere Stellung gemündet hätte. Kurz darauf verpasste ich eine forcierte Gewinnfortsetzung und quälte ihn am Ende mit K+L+S gg. K+S+B bis fast zum Ende der 6ten Stunde nur um dann festzustellen, dass die Stellung nun wirklich nicht zu gewinnen ist. (Sorry Benno).2,0:2,0
Omri hatte im Mittelspiel in besserer Stellung remis angeboten, was Guido Schracke ablehnte, um dann nach einige von Omri fein gespielten Züge aufzugeben. 3,0:2,0
Julia hielt Ihre Stellung zusammen und kämpfte sich am Ende aus leicht schlechterer Stellung ins remis hinein. 3,5:2,5
Björn hatte am Samstag leider das Pech an den Fingern, nach der Eröffnung stand er fast schon auf Gewinn, eroberte sich eine Qualität, um diese später wieder einzustellen. Am Ende hatte er immer noch Gewinnchancen, leider verpasste er die richtige Fortsetzung, remis. 4,0:3,0
Andreas hatte mit der vom Gegner gewählten Caro-Kann des Gegners keinerlei Probleme. Er stand immer einen Tick besser und die Partie endete verdientermaßen remis.
4,5:3,5 gegen Hungen-Lich ist ein achtbares Ergebnis, auch wenn diese abgesehen von o.g.  Missgeschick (Unvermögen?) nicht in Bestbesetzung angetreten sind.
Am nächsten Tag ging es dann direkt um 09:00 Uhr gegen die zweite Mannschaft des Erfurter Schachklubs. Nominell eine der schwächeren Mannschaften, aber wir haben mit schwächeren Mannschaften ja bereits in der Vergangenheit so unsere Erfahrungen gemacht (Kassel, FTG...)

Sie traten in gleicher Aufstellung wie samstags gegen BvK an (die übrigens 5,5:2,5 gewannen und Ludovic wieder mal eine verlorene Stellung rettete…)

Klaus-Jürgen spielte gegen IM Joachim Brüggemann, einen sehr starken Taktiker, der auch Ludovic von Bvk am Tag vorher schön zusammengeschoben hatte.
In seinem a3 Sizillianer fühlte sich Klaus-Jürgen ziemlich wohl, stellte immer wieder kleine Fallen, die Brüggemann mehr oder weniger geschickt umschiffte, so dass am Ende einer sehr interessanten Partie ein verdientes Remis raussprang. 0,5:0,5
Arnd durfte gegen FM Bernd Baum seinen geliebten Phillidor spielen, der mir immer ein Rätsel bleiben wird. Warum stellt man sich passiv hin und lässt den Gegner ankommen (wahrscheinlich verstehe ich von diesem Schach einfach zu wenig). OK, nach 23 Zügen und 1 Stunde Spielzeit hatte sich die aktive Stellung des Gegners in Rauch aufgelöst und Arnd hatte nach einem Bauerngewinn sogar noch die Dame von seinem Gegner gefangen (vielleicht sollte ich auch anfangen Phillidor zu spielen)… 1,5:0,5
Ich durfte gegen Rainer Krüger spielen, wobei ich mich für den geschlossen Sizilianer als Weißer entschied. Wieder mal spielte ich den Aufbau ziemlich schwach und nach ca. 20 Zügen stand Schwarz schon mindestens ausgeglichen, vielleicht sogar aufgrund des Raumvorteils besser. Ich entschied mich die Stellung zu verkomplizieren, indem ich am Königsflügel (WAS GENAU HAST DU GESCHAFFT?) schaffte und in der Zeitnotphase einen Bauern opferte.
Mein Gegner verteidigte sich zaghaft und verlor zu viele Tempis, so dass ich glücklich gewann. 2,5:0,5 (etwas zu selbst kritisch von dir!)
 Julian spielte gegen Doreen Troyke eine schöne Positionspartie im Igel, in der er einen Bauern gewann,dann den nächsten abholte um diesen für ein klar gewonnenes Bauernendspiel wieder zu Opfern. 3,5:0,5. Weiter so Julian!
Omri bot in besserer Stellung remis an und sein Gegner lehnte zum Glück für uns ab. Wahrscheinlich sollten die Gegner alle remis ablehnen, damit Omri zum Siegen verurteilt wird. 4,5:0,5
Julia kam aus der Eröffnung nicht wirklich gut raus und konnte trotz zäher Verteidigung dem Druck des Gegners nach einem Bauerneinsteller in Zeitnot nicht stand halten. 4,5-1,5
Björn spielte eine gute Partie, leider war am Ende nicht mehr als remis drin. 5,0-2,0
Volker spielte zu zaghaft, kam in seine obligatorische Zeitnot und musste nach einigen Fehlgriffen der couragiert vorgetragenen Partie seines Gegners Tribut zollen.
ENDSTAND: 5,0:3,0

Mit 4-0 Punkten aus dieser Doppelrunde hätten wir nicht gerechnet, doch zeigt unsere geschlossene Leistung in dieser Saison, dass wir uns weiter stabilisiert haben und nun hoffentlich diese Saison nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben werden.

In den nächsten beiden Einzelrunden haben wir mit Hofheim 2 und Medizin Erfurt zwei Mannschaften vor uns, die mit dem Rücken zur Wand stehen und gewinnen müssen. Unser neu ausgegebenes Saisonziel heißt nun, BVK hinter uns zu lassen und Vizemeister zu werden.
Wir werden sehen.